Die Gründer


 

Seit ich mich erinnern konnte, zog ich mit meiner Familie durch das Ödland. Wir gehörten zu einer der vielen Nomadengruppen hier draussen, immer auf der Suche nach Wasser, Essen und Schutz. Es gab einfach keinen sicheren Ort an dem wir hätten bleiben können. Stürme zerstörten das wenige, was wir an Habseligkeiten bei uns hatten. Als wäre das nicht schon genug gewesen gab es andere Stämme im Ödland, die räuberisch lebten. Wir fürchteten uns sehr vor diesen Raiders, hatten wir ihnen doch absolut nichts entgegen zu stellen. Ausserdem wurde unsere Gruppe auch ohne einen Angriff ihrerseits fast täglich kleiner. Eines Nachts während eines Sturms sah ich plötzlich Lichter, die sich auf uns zu bewegten. Jemand schrie "Raider" und Panik brach aus. Ich lief um mein Leben obwohl ich nichts sehen konnte, Hauptsache weg von den Lichtern. An einem grossen Fels stoppte ich und drehte mich um. Es war nichts zu sehen ausser Dunkelheit. Die Lichter waren verschwunden, ebenso meine Spuren im Sand. Ich war ganz allein. So wartete ich den Sonnenaufgang ab. Auch Stunden später war ich immer noch allein. Ich hatte meine gesamte Gruppe verloren. In einer Felsspalte versteckt hatte ich abgewartet bis das Heulen des Sturms und die Schreie der Leute endlich verstummt waren. Vorsichtig traute ich mich heraus und sah mich um. Lange war nichts zu sehen, dann fand ich eine leere Wasserflasche und frische Fussabdrücke. Ich folgte ihnen eine Weile und plötzlich erhoben sich vor mir Autowracks aus dem Boden. Die Fussabdrücke endeten bei einem der Wracks in dem sich mein bester Freund versteckte. Wir freuten uns unglaublich darüber, dass wir beide überlebt hatten. Gemeinsam erkundeten wir die nähere Umgebung und fanden etwas sensationelles. Hier gab es eine Frischwasserquelle. In den Wracks war noch mehr Material zu finden. Schnell war entschieden, dass wir hier unser Zuhause bauen wollten.

Wir trugen alles zusammen, was so herumlag und zogen auf der Suche nach Verwertbarem immer grössere Kreise um unseren Stützpunkt. Unser Lager von damals fanden wir aber nicht mehr. Vielleicht war das auch besser so. Immer wieder entdeckten wir Streuner hier im Ödland und boten ihnen an, sich uns anzuschliessen. So kam immer mehr Material zu uns. Langsam entwickelte sich unser Camp zu einem Dorf weiter. Aus Stoffstücken nähten wir Zelte, aus den Wracks bauten wir eine kleine Mauer, die uns erst nur wenig schützte, doch sie wuchs. Jeder Neuankömmling trug irgendwie dazu bei und so wuchs dieser sichere Hafen weiter und weiter. Irgendwann kam jemand an, der Spielkarten dabei hatte. Ein anderer brachte Bücher, Kleidung, Schallplatten und so weiter. Voller Freude blickte ich von der Mauer auf diesen kleinen aber sicheren Hafen. Da überkam es mich. Wir brauchten einen Namen für diesen Ort, der nun unser Zuhause war. Diese Oase im Ödland, die jedem Zuflucht gewährte, verdiente einen würdigen Namen. Eines Abends am Lagerfeuer hatte dann jemand die Idee. Wir sollten diese Zuflucht Shelter nennen.

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