
Zacharias Herold des Lärms
Als die Sonne aufging und die nächtliche Kälte vertrieb verliess er den Bunker. Einmal mehr erwartete ihn das Ödland. Der Herold des Lärms griff in die Taschen seines Overalls und nahm einen einzelnen Kronkornen in die Hand. Im letzten Spiel hatte er alles wieder verloren. "Was für ein hervorragender Abend", dachte Zacharias. "Was für ein hervorragender Abend!" Der Bunker war leer, als Zacharias zurückkehrte. Nichts erinnerte an die ausgelassene Zusammenkunft vor einigen Nächten. Aber irgendetwas blieb immer liegen, so sehr die Tribes auch auf ihren Besitz achteten. Vielleicht fand er ja etwas, um seine Augen oder Unterarme zu schützen. Der Herold des Lärms bahnte sich einen Weg durch das staubige Gemäuer. "Sieh an, was haben wir denn da?" Angestachelt von seinem Fund stocherte Zacharias weiter im Dreck. Plötzlich stiess er ein heiseres Keuchen aus. Sein Stock war auf etwas noch viel wertvolleres als die Kronkorken gestossen. Dieses Werkzeug war unbezahlbar. Er musste vorsichtig sein. Im Ödland würden sie ihn töten, um es in die Finger zu bekommen. Er musste es schleunigst in Sicherheit bringen. Der Herold des Lärms verliess den Bunker zum zweiten Mal binnen eines Windlaufs. Eine Brille oder Unterarmrüstung hatte er leider keine aufgespürt. Die Suche würde also weitergehen. "Wie so oft", sagte sich Zacharias, als er summend die nächtliche Wüste betrat.
Zacharias blickte zum Horizont. Da war es wieder. Er hatte sich nicht getäuscht. Und es war nicht mehr weit entfernt. Bereits jetzt konnte er den einen oder anderen Buchstaben am Wall entziffern: S...E...ER. Das musste der Ort sein, von dem die anderen gesprochen hatten. Was ihn dort wohl erwarten würde? Er würde es schon bald herausfinden. Hitze und Staub, Lärm und Leute! Wo war er nur wieder gelandet? Zacharias schaute sich um. Der Ort hatte nichts mehr mit der Taverne zu tun, in der er damals einen friedlichen Abend verbracht hatte. Hier war es zwar auch friedlich, aber gleichzeitig vibrierte die Luft vor Geschäftigkeit. Von nah und fern war alles zusammengeströmt um den Shelter 666 zu besuchen und die dreitätigen Festivitäten mitzuerleben. So auch der Herold des Lärms. Das war seine Chance! Er spürte es, das Glück musste ihm hold sein. Mit einer grossspurigen Geste streckte er seinen Arm aus und liess eine ganze Hand voll Kronkorken auf den Tisch fallen. "Ich steige ein: alles auf die schwarze 13, meine Damen und Herren!" Und das Roulette wurde laut dröhnend zum Drehen gebracht.
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